Letztens war ich mit Freunden bei der Eröffnung eines Musterparks. Ich kannte diese Parks bisher nur von Musterhäusern, also Grundstücken, auf denen ein oder mehrere Fertigteilhäuser ausgestellt sind, die man sich dann zu bestimmten Öffnungszeiten auch innen ansehen kann. Wir aber waren bei der Eröffnung eines Musterparks für Spieltürme!
Das Unternehmen Isidor aus Deutschland eröffnet nun landesweit Musterparks, so habe ich dort erfahren, und stellt dort seine Produkte aus. Nachdem wir mit Kindern unterwegs waren, stand im Zentrum unseres Interesses naturgemäß das Thema Spielturm, doch fand ich die gesamte Produktpalette sehr ansprechend, Gartenhäuser in allen Ausführungen, Gartensaunas und Grillhütten konnte man hier in aller Ruhe ansehen.
Für die Kinder waren nicht nur die Spieltürme und Spielhäuser das Highlight des Tages, sondern das Spielprogramm. Die jungen Menschen, die hier mit den Kindern Verkleiden, Zirkus oder Piratenschiff spielten, faszinierten mich nachhaltig, denn mit so viel Energie habe ich selten jemanden arbeiten gesehen! Als es etwas ruhiger wurde um das Zeichnen, Malen und Spielen, fragte ich einen jungen Mann, was er beruflich mache, denn ich ging davon aus, dass er dieses Spielprogramm nur nebenbei anbietet. Er erklärte mir aber, er sei „Spielmobiler“. Das hatte ich noch nie gehört und ich ließ mir das erst einmal erklären. Ein Spielmobiler oder Spielplatzpädagoge ist ein Mensch, der entweder mit einem Spielbus unterwegs ist oder fix einen Spielplatz betreut. Es kann aber auch ein Kinder- und Jugendzentrum sein. Ziel ist es, die Kinder wieder für das kreative Spielen zu begeistern, soziales Verhalten zu steigern und brach liegende Gegenden zu bespielen.
Vor allem in Städten, in denen es unbetreute und oftmals fast brach liegende Spielplätze gäbe, sei dies gefragt, erklärte mir der junge Mann und auch, dass es die Spielmobilbewegung seit vielen Jahrzehnten gäbe und zwar in ganz Europa. Ich habe dazu einige interessante Links gefunden:
Ausbildung zum Erlebsnispädagogen
Ausbildung zum Sozialpädagogen
Ich bin begeistert! Neben fixen Spielmobilern, die eine pädagogische Ausbildung mitbringen, lassen sich auch immer wieder Mal Studenten für diese Tätigkeit begeistern, auch als Praxisstunden für Studien im Bereich Pädagogik oder Soziologie kann dieses Spielmobilen zählen. Ob man sowas sein Berufsleben lang machen möchte, das interessierte mich auch noch. Mein Gegenüber meinte, er könne sich das schon vorstellen, doch die Tätigkeitsbereiche würden sich verändern. Einfach, weil man mit über 40 vielleicht nicht mehr das tausendste Piratenschiff bauen wolle oder weil man auch als Ansprechpartner für Jugendliche mit 20 besser tauge.
Ich ernenne jedenfalls den Spielmobiler zum Beruf des Monats!